Der Freistaat Sachsen, hat beim Umgang mit offenen Daten große Fortschritte gemacht. In vielerlei Hinsicht funktioniert Sachsen wie ein eigenständiges Land. Dazu kommt die Bundesebene, oder Deutschland als Ganzes. Und natürlich die EU. Ein Projekt zur Verwaltung und Veröffentlichung offener Daten macht Daten in Sachsen für jeden zugänglich.

Das Team, das sich in Sachsen mit offenen Daten auseinandersetzt, verfügt über weitgehende Handlungsfreiheit. Die einzelnen Bundesländer können größtenteils ihr eigenes Ding machen. Die eigentliche Herausforderung in Bezug auf offene Daten für Sachsen besteht darin, die verschiedenen Regierungsbehörden auf Landesebene und die Regionen Sachsens in das Projekt einzubinden. Auf regionaler Ebene besteht Sachsen aus 13 Landkreisen, von denen drei Stadtkreise bzw. Großstädte sind (Leipzig, Dresden und Chemnitz). Hinzu kommt die unterste Verwaltungsebene, zu der etwa 400 Gemeinden gehören.

Die Kunst besteht darin, zentral mit offenen Daten umzugehen und dabei die verschiedenen Beteiligten einzubeziehen und ihnen Vorteile zu bieten. Oder um es einfach auszudrücken: Eine Win-Win-Situation zu schaffen.

– Wir arbeiten mit den Behörden auf Landesebene und den Landkreisen zusammen, sowohl als Anbieter als auch als Nutzer offener Daten, mit Sachsens eigenem Portal für offene Daten. Wir versuchen auch, die Kommunen als Nutzer offener Daten einzubinden, sagt David Kilank, der seit zwei Jahren Projektleiter für die sächsische Arbeit mit offenen Daten ist.

Erster Datensatz 2018 veröffentlicht

Sachsens Projekt für offene Daten begann 2014. Mehrere Regierungsbehörden veröffentlichten bereits offene Daten, aber das Ziel des Projekts war es, ein zentrales Portal für offene Daten in Sachsen zu schaffen. Der erste offene Datensatz wurde 2018 auf dem Portal veröffentlicht. Verschiedene EntryScape-Module von MetaSolutions haben bei dem Projekt eine wichtige Rolle gespielt, wie zum Beispiel EntryScape Registry und EntryScape Catalog. Der weit verbreitete Standard DCAT-AP verfügt über eine Anpassung für Deutschland, DCAT-AP.de für offene Daten und wird, wie schon erwartet, sehr häufig genutzt.

Welche Daten werden veröffentlicht?

– Grundsätzlich werden maschinenlesbare öffentliche Daten, wie Statistiken verschiedener Art und geografische Daten, veröffentlicht. Wir veröffentlichen keine personenbezogenen Daten, sagt David Kilank.

In der Regel verfügen alle Regierungsbehörden, wie z. B. das Innen- und das Finanzministerium, über eigene Datenkataloge. Über diese Kataloge werden die Daten an das zentrale Portal weitergeleitet, wo sie veröffentlicht werden. Die drei Großstädte haben wiederum ihre eigenen Datenportale. Von dort aus werden die Daten an das zentrale Sachsen-Portal weitergeleitet.

– Die Vorstellung ist, dass die Endnutzer das zentrale Portal nutzen können, um Daten jeglicher Art zu finden und darauf zugreifen zu können, sagt David Kilank.
Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts wurden 3 321 offene Datensätze auf dem sächsischen Portal veröffentlicht.

Rationalisierung mit offenen Daten

Auf die Frage nach der treibenden Kraft hinter dem sächsischen Projekt für offene Daten nennt David Kilank die gesetzliche Verpflichtung, öffentliche Daten als offene Daten zu veröffentlichen. Doch die Erfüllung des Gesetzes allein reicht nicht aus, um die Begeisterung für offene Daten zu steigern. Vorteile für die Bürger, eine effektivere Verwaltung und neue Geschäftsmöglichkeiten sind weitere wichtige Aspekte. Es liegt an den verschiedenen Regierungsbehörden, Landkreisen und auch Gemeinden, die vielfältigen Chancen offener Daten zu nutzen. Ebenso gilt dies für private Unternehmen und einzelne Bürger.

– Wir sind nicht für den Inhalt der Daten im zentralen Projekt verantwortlich. Unsere Aufgabe ist es, die technische Plattform zur Verfügung zu stellen, zu koordinieren und den verschiedenen Parteien mit Rat und Tat beizustehen. Dafür brauchen wir eine technische Plattform, und da kommt EntryScape ins Spiel. Für uns wäre es nicht machbar, ein eigenes technisches System zu entwickeln, erklärt David Kilank.

Bislang ist die Bandbreite der in Sachsen veröffentlichten offenen Daten beeindruckend. Ein kurzer Blick auf die Startseite des Portals zeigt zwölf Hauptkategorien an Daten:

  • Wirtschaft und Finanzen
  • Bevölkerung und Gesellschaft
  • Staat und Öffentlichkeit
  • Bildung, Kultur und Sport
  • Wissenschaft und Technologie
  • Regionen und Städte
  • Umwelt
  • Gesundheit und Pflege
  • Justiz und Sicherheit
  • Verkehr
  • Energie
  • Landwirtschaft

Es ist leicht, sich Anwendungsmöglichkeiten für diese verschiedenen Datentypen vorzustellen. Um von den Geschäftsmöglichkeiten der offenen Daten Gebrauch machen zu können, ist etwas Arbeit und Innovation erforderlich. Einfacher ist es, die Vorteile für Regierungsbehörden, Journalisten und einzelne Bürger zu erkennen. Darüber hinaus bringt eine zentrale Verwaltung offener Daten auf staatlicher Ebene mehr Effizienz mit sich.

Obwohl David Kilank zu bescheiden ist, um Sachsen mit anderen deutschen Bundesländern zu vergleichen, erwähnt er doch, dass Sachsen in Bezug auf offene Daten den fünften Platz unter den deutschen Bundesländern einnimmt. Das ist gar nicht so schlecht für ein relativ kleines Bundesland mit rund vier Millionen Einwohnern.

Entscheidend für den Erfolg von Open Data in Sachsen sind eine zentrale technische Plattform, die allen Beteiligten zur Verfügung steht, die Nutzung etablierter Standards und die enge Zusammenarbeit mit allen Interessierten auf Landesebene oder in den Behörden und Landkreisen.

Die Lösung basiert heute auf dem deutschen DCAT-AP.de-Profil, das von EntryScape Catalog für Redakteure zur Veröffentlichung neuer Datensätze unterstützt wird. Datensätze, die anderswo verwaltet werden, werden in EntryScape Registry gesammelt, wo sie gegen DCAT-AP.de validiert werden bevor sie auf dem Datenportal zugänglich gemacht werden. Das Portal nutzt EntryScape Blocks in dem von Sachsen gewählten Design. Sie können alle Daten auf https://www.opendata.sachsen.de einsehen.